Kennt ihr noch die Spielzeugautos von Siku? Der T3 Kastenwagen sah ganz genauso aus, wie unser exklusiver Kandidat in dieser Ausgabe. Klar, sagt ihr. Ist ja auch ein weißer Kastenwagen. Ganz schlicht und unscheinbar. Und genau darin liegt das Besondere. Denn wie oft sehen wir noch so einen Kastenwagen ohne nachträgliche Fensterausschnitte im Straßenbild? Schon allein das macht diesen 1989er T3 zu einer besonderen Erscheinung. Der 1,9l Vergasermotor ist eine genügsame Alternative zu den großen 2,1l Modellen. Für einen Transporter untypisch, dafür umso komfortabler: Die Servolenkung.
Technisch steht der Kastenwagen gut da: Für die letzte HU im November 2021 gab es noch neue Bremsleitungen- und Schläuche, außerdem wurden einige verschlissene Lager ausgetauscht und kleinere Roststellen behandelt.

So unscheinbar sich der Bus von außen gibt: Innen gibt es einen echten Eyecatcher. Den Ausbau haben die jetzigen Besitzer, zwei Architekt:innen, entworfen und 2019 in den damals leeren Transporter eingebaut. Bis ins kleinste Detail haben sie versucht, die Möbel an den Bus anzupassen und dafür mit Schubladen und Auszügen gearbeitet. Dabei haben sie auf wertige Materialien wie gewachste Multiplex Birke und Eichenparkett zurückgegriffen. Der Innenraum wurde mit Armaflex isoliert (vorher entrostet und konserviert!) und eine Zweitbatterie verbaut. Außerdem an Bord: Eine Kühlbox und eine Spüle mit Frisch- und Brauchwassertanks (je 12 Liter).
Das Resultat: reichlich Stauraum, eine maximale Raumausnutzung und eine echte Tiny-House-Atmosphäre. Auch auf dem Armaturenbrett gibt es eine eigens angefertigte Ablage in Multiplex Birke. Farblich passen Holz und Stoffe hervorragend zu den Farben braun und beige, die ab Werk im Fahrerhaus des T3 verwendet wurden.
Ein stimmiges Gesamtkonzept mit viel Understatement und Sinn fürs Detail. Und ja, wir reden hier immer noch von einem Camper und nicht von einem Haus!